Katzenspielzeug einfach selbst machen – kreative DIY-Ideen für glückliche Stubentiger

Mit ein wenig Fantasie und Alltagsmaterialien lässt sich Katzenspielzeug einfach selber machen – individuell, nachhaltig und genau auf die Bedürfnisse der eigenen Katze abgestimmt.

Katzen zählen zu den beliebtesten Haustieren weltweit. Sie gelten als unabhängig, verspielt und neugierig – Eigenschaften, die durch Beschäftigung gefördert und unterstützt werden sollten. Während der Markt eine schier unendliche Auswahl an Katzenspielzeug bietet, setzen immer mehr Halterinnen und Halter auf selbstgemachte Alternativen. Diese sind nicht nur kostengünstig und umweltfreundlich, sondern lassen sich auch optimal an den Spieltrieb, das Alter und die Vorlieben der eigenen Katze anpassen.



Selbstgemachtes Katzenspielzeug kann aus recycelten Materialien entstehen, ganz ohne Plastik oder bedenkliche Stoffe. Viele Ideen lassen sich schnell umsetzen und benötigen weder spezielles Werkzeug noch besonderes Geschick.

Warum Katzenspielzeug wichtig ist

Katzen benötigen tägliche Anregung, sowohl physisch als auch mental. Besonders Wohnungskatzen sind auf Beschäftigung angewiesen, um Verhaltensstörungen wie Aggressionen, Langeweile oder Depressionen zu vermeiden. Spielzeug fördert:

  • den Jagdinstinkt
  • die körperliche Fitness
  • die Bindung zum Menschen
  • die Intelligenz und das Problemlösungsverhalten
  • das Selbstbewusstsein schüchterner Katzen

Gerade bei jungen oder sehr aktiven Tieren ist es wichtig, eine gute Auswahl an verschiedenen Spielzeugen zur Verfügung zu stellen. Selbst gebastelte Varianten lassen sich jederzeit austauschen oder anpassen – das sorgt für Abwechslung und neue Reize.

Sicherheit hat Priorität

Beim Basteln von Katzenspielzeug steht die Sicherheit an oberster Stelle. Es sollten ausschliesslich ungiftige Materialien verwendet werden.

Besonders zu beachten:

  • Keine verschluckbaren Kleinteile
  • Keine spitzen oder scharfen Kanten
  • Keine losen Fäden oder Gummibänder, die sich um Gliedmassen wickeln könnten
  • Keine Farben oder Lacke mit Lösungsmitteln

Statt Heisskleber oder Sekundenkleber sind Nadel und Faden oder Textilkleber oft die bessere Wahl. Holzspielzeug sollte glatt geschliffen sein, um Verletzungen zu vermeiden. Vor der ersten Nutzung empfiehlt sich ein kurzer Belastungstest: Hält das Spielzeug auch kräftigem Beissen oder Kratzen stand?

Klassiker: Die Spielangel

Eine selbstgemachte Spielangel gehört zu den beliebtesten Spielzeugen überhaupt. Sie ist ideal, um die Katze zum Jagen zu animieren.

Materialien:

  • Ein stabiler Holzstab, z. B. aus dem Baselladen. Es kann auch ein stabiler Ast sein.
  • Eine feste Schnur oder ein Juteseil
  • Ein Anhänger (z. B. ein Stoffstreifen, Federn oder ein Stück Filz)

Anleitung:

  • Die Schnur am Stab befestigen. Dazu kann ein Loch in den Stab gebohrt und die Schnur durchgefädelt und verknotet werden. Bei einem Ast lässt sich auch ein stabiler Knoten machen.
  • Den gewünschten Anhänger am anderen Ende anbringen.
  • Länge der Schnur variieren, um unterschiedliche Reize zu schaffen.

Tipp: Wechselbare Anhänger sorgen für Langzeitspass. Mit etwas Geschick kann man auch mehrere Anhänger in kurzen Abständen anbringen, um die Bewegungen komplexer zu gestalten.

Fummelbretter und Intelligenzspielzeuge

Fummelbretter sind hervorragend geeignet, um die geistige Fitness zu fördern. Die Katze muss mit Pfoten oder Nase kleine Leckerlis aus Vertiefungen, Röhren oder Öffnungen „angeln“.

Materialien:

  • Ein stabiler Karton oder Kartondeckel
  • Papprollen (z. B. von WC- oder Küchenrollenpapier), Joghurtbecher oder Eierkartons
  • Heisskleber oder ungiftiger Holzleim
  • Spielbälle oder Leckerlis

Anleitung:

  • Die einzelnen Elemente fest auf dem Brett befestigen.
  • Leckerlis in die Öffnungen geben.
  • Das Brett der Katze präsentieren – anfangs mit leicht erreichbaren Snacks, später mit schwierigeren Varianten.

Diese Spielzeuge lassen sich ständig erweitern und an das Können der Katze anpassen.



Geruchssinn fördern: Baldrian- und Katzenminzekissen

Duftspielzeuge regen Katzen stark an. Besonders Baldrian und Katzenminze wirken auf viele Tiere anziehend und fördern das aktive Spielverhalten.

Materialien:

  • Baumwoll- oder Filzstoff
  • Nadel und Faden oder eine Nähmaschine
  • Getrocknete Katzenminze oder Baldrianwurzel
  • Watte oder Dinkelspelz als Füllmaterial

Anleitung:

  • Zwei gleich grosse Stoffstücke zurechtschneiden
  • Drei Seiten zusammennähen
  • Füllung hineingeben: etwas Watte, gemischt mit Baldrian oder Katzenminze
  • Vierte Seite schliessen

Tipp: Wer nicht nähen kann und keine Nähmaschine besitzt, kann einfach auch eine Babysocke nehmen, diese mit Katzenminze oder Baldrian und etwas Füllmaterial bestücken und zuknoten.

Einfach, aber effektiv: Kartonspiele

Karton ist das Lieblingsmaterial vieler Katzen. Er lädt zum Klettern, Verstecken und Zerstören ein – ein ideales Spielmaterial.

Ideen:

  • Kartonlabyrinth: Mehrere Kartons mit Öffnungen verbinden
  • Leckerlibox: Ein Karton mit kleinen Löchern, aus dem Snacks geangelt werden müssen
  • Kratzkarton: Wellpappe mehrlagig verkleben, so entsteht eine robuste Kratzfläche
  • Kuckuckskarton“: Loch in einen Karton schneiden, Spielzeug daran befestigen, von innen herausziehen

Kartonspielzeuge lassen sich jederzeit anpassen, austauschen und sogar bemalen – sofern ungiftige Farben verwendet werden.

Stoffmäuse selbst machen

Kleine Spielzeuge zum Jagen und Werfen fördern den natürlichen Beutetrieb. Besonders beliebt: kleine Stoffmäuse. Keine Sorge, sie müssen nicht perfekt aussehen. Genau genommen müssen sie nicht einmal wie Mäuse aussehen.

Material:

  • Stoffreste (z. B. von alten Kleidern)
  • Füllung: Watte, getrocknete Kräuter
  • Schwanz aus Schnur oder Stoffstreifen

Die Formen und Grössen lassen sich individuell anpassen – auch für Kitten oder ältere Katzen mit weniger Bisskraft.

Einkaufstasche mitbringen

Einfach, effektiv und kostengünstig: In jedem Supermarkt gibt es Papiertüten, meistens sogar in unterschiedlichen Grössen. Einfach die Griffe abschneiden oder durchschneiden, damit sich die Katze nicht verletzen kann, fertig ist ein tolles Katzenversteck!

Plüschtiere wiederverwenden

Falls kleine Kinder im Haus sind, haben diese eventuell kleine Plüschtiere, mit denen sie nicht mehr spielen. Diese sollten unbedenklich und für Säuglinge und Kleinkinder geeignet sein. Dazu gehört unter anderem, dass keine verschluckbaren Kleinteile vorhanden sind. Diese einfach behutsam aufschneiden, Baldrian und Katzenminze einfüllen, fertig ist das neue Spiel und Schmusetier für die Katze!



Nachhaltigkeit beim Basteln

Beim Selbermachen von Katzenspielzeug fällt oft auf, wie viele geeignete Materialien bereits im Haushalt vorhanden sind. Verpackungen, alte Kleidungsstücke, Socken ohne Partner, Stoffreste oder Korken – vieles lässt sich wiederverwenden.

Nachhaltige Ideen:

  • Sockenbälle: Alte Socken zusammenrollen, verknoten – fertig
  • Korkspielzeug: Alte Korken in eine Schale mit Wasser geben, fertig ist ein tolles Sommerspielzeug
  • Stoffreste nutzen statt neue Materialien zu kaufen

Fazit: Mit Kreativität und Achtsamkeit zum Lieblingsspielzeug

Selbstgemachtes Katzenspielzeug bietet nicht nur eine tolle Möglichkeit, die Katze artgerecht zu beschäftigen, sondern auch, kreativ zu sein, Ressourcen zu sparen und den Alltag tiergerecht zu gestalten. Ob Angel, Schnüffelkissen, Fummelbrett oder Kartonlabyrinth – die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt. Entscheidend ist, die individuellen Vorlieben der Katze zu erkennen und darauf einzugehen. So entstehen Lieblingsspielzeuge, die weit mehr bedeuten als einfache Beschäftigung: Sie fördern das Wohlbefinden, stärken die Mensch-Katze-Bindung – und machen einfach Spass.

 

Quelle: katzennews.ch-Redaktion
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