Sommerpflege für Katzen: Fellwechsel, Trinkverhalten und Ruheinseln
Im Sommer verändert sich der Fellzustand, der Wasserbedarf steigt. Gewohnte Ruhezonen sichern Wohlbefinden.
Die warme Jahreszeit bringt wichtige Anpassungsthemen für Katzen: dichter Fellwechsel, erhöhter Durst und erhöhte Wärmebelastung verlangen angepasste Pflege. Durch gute Beobachtung und kleine Massnahmen bleibt die Sommerzeit stressfrei für Katze und Haushalt.
Fellwechsel und Fellpflege erleichtern
Katzen durchlaufen im Sommer eine intensive Phase des Fellwechsels. Das dichte Unterfell aus der kalten Jahreszeit wird abgestossen, um der Katze eine bessere Temperaturregulierung zu ermöglichen. Dieser Prozess führt zu erhöhter Fellmenge in der Wohnung und vermehrtem Selbstputzverhalten, was wiederum das Risiko für Haarballen im Magen-Darm-Trakt erhöht.
Regelmässiges Bürsten entlastet die Katze und reduziert gleichzeitig Haaransammlungen im Wohnraum. Am besten eignen sich dafür weiche Bürsten mit Naturborsten oder spezielle Kämme mit doppelter Zahnung. Für Langhaarkatzen kann zudem gelegentliches Entfilzen notwendig sein. Auch kurzhaarige Tiere profitieren von der täglichen Unterstützung beim Fellwechsel.
- Fellpflege täglich kurz in vertrauter Umgebung durchführen
- Lose Unterwolle gezielt entfernen – besonders im Bereich von Rücken und Flanken
- Nach der Pflege ruhige Rückzugsmöglichkeit anbieten
Wasseraufnahme aktiv fördern
Mit steigender Aussentemperatur erhöht sich auch der Flüssigkeitsbedarf. Katzen trinken allerdings von Natur aus eher wenig – deshalb müssen Wasserangebote besonders attraktiv gestaltet werden. Mehrere Wasserstellen in verschiedenen Räumen erhöhen die Wahrscheinlichkeit regelmässiger Aufnahme.
Fliesswasserquellen wie Katzenbrunnen regen durch Bewegung die Trinklust an. Alternativ kann man Schalen aus Keramik, Glas oder Edelstahl mit frischem Wasser bereitstellen. Der Standort ist entscheidend: Abseits vom Futterplatz und möglichst fern von Lärmquellen.
Feuchtfutteranteil in der Ernährung sollte im Sommer erhöht werden. Auch verdünnte Fleischsäfte ohne Salz oder Zucker können das Trinkverhalten unterstützen.
- Wasser täglich frisch servieren – Temperatur leicht kühl, nicht eiskalt
- Mehrere kleine Schälchen statt eine grosse Wasserschale bereitstellen
- Gefässform testen – manche Katzen bevorzugen breite, flache Schalen
Ruheinseln und kühle Rückzugsorte anbieten
Der Sommer bringt nicht nur Wärme, sondern auch erhöhte Belastung für den Kreislauf. Katzen ziehen sich bei höheren Temperaturen bevorzugt an ruhige, schattige Orte zurück. Dabei sind kühle Unterlagen wie Fliesen, Steinböden oder spezielle Kühlmatten besonders willkommen.
Wichtig ist, dass Rückzugsorte fern von direkter Sonneneinstrahlung und Hitzequellen wie Fenstern, Elektrogeräten oder Dachfenstern liegen. Auch die Tageszeit spielt eine Rolle: Vormittags sind Nordfenster angenehm, nachmittags zieht sich die Katze meist in tieferliegende Räume zurück.
Eine gute Sommerpflege bedeutet auch, diesen Orten besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Leichte Decken aus Baumwolle oder Leinen unterstützen die Luftzirkulation und vermeiden Wärmestau.
- Liegeplätze frühmorgens neu vorbereiten – Schattenentwicklung beachten
- Auf luftige Plätze achten: Hochbetten, Hängematten oder Kisten ohne Deckel
- Vor Fenstern Sonnenschutz wie Rollos oder Vorhänge einsetzen
Spezielle Massnahmen bei Wärmebelastung
Zeigt die Katze auffälliges Hecheln, erhöhte Trägheit oder verweigert sie Futter, kann das auf eine Überhitzung hinweisen. Solche Anzeichen sollten ernst genommen werden. Besonders gefährdet sind Jungtiere, ältere Katzen und Tiere mit Vorerkrankungen.
Dann gilt: Ruhe bewahren, Umgebung abkühlen und für Luftzirkulation sorgen. Wasser bereitstellen, Körperkontakt reduzieren und ggf. mit einem leicht angefeuchteten Tuch vorsichtig über das Fell streichen. Auch die Kontrolle von Nase, Ohren und Zahnfleisch auf Rötung kann Hinweise auf Kreislaufbelastung geben.
- Aktivität am frühen Morgen oder späten Abend fördern – nicht zur Tageswärme
- Lüften nur mit Katzenschutz – geöffnete Fenster sichern!
- Keine abrupten Kältereize – z. B. Eiswasser – anbieten
Fazit
Die Sommerpflege bei Katzen ist ein Zusammenspiel aus Aufmerksamkeit, Materialwahl und Rücksicht auf tierisches Verhalten. Wer Fellpflege, Wasserverfügbarkeit und Rückzugsorte harmonisch kombiniert, sorgt für ein entspanntes und sicheres Wohlgefühl während der warmen Jahreszeit. Mit wenigen gezielten Massnahmen lässt sich der Sommer für Stubentiger angenehm gestalten – still, kühl und geborgen.
Quelle: katzennews.ch‑Redaktion
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